Insgesamt ist ein Anstieg der Unfallzahlen in 2022 um 363 auf 6351 Verkehrsunfälle festzustellen. Auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten (600) hat sich um mehr als 5 Prozent erhöht, liegt aber noch deutlich unter dem Landestrend von 15 Prozent.
- 7 Verkehrsteilnehmer, davon ein Mitfahrer, wurden 2022 bei 6 Verkehrsunfällen tödlich verletzt; im Vorjahr waren es noch 6 Personen bei 6 VU.
- Erfreuliche Reduzierung bei den schwerverletzten Personen um 10 auf 133 Personen
- Eine Steigerung der leichtverletzten Verunglückten von 422 auf 461 Personen
In der Altersgruppe der Kinder, der Jugendlichen und der jungen Erwachsenen (18-24) gab es erstmals in allen drei Risikogruppen keine Unfalltoten.
Senioren (65+) waren 2022 an 107 aufgenommenen Verkehrsunfällen mit Personenschaden beteiligt. 68 dieser Verkehrsunfälle wurden von Senioren verursacht. Das Verhältnis bestätigt sich nunmehr annähernd im dritten Jahr. Senioren sind daher weiterhin eine Risikogruppe, die im Rahmen der Verkehrssicherheitsarbeit verständlicherweise Aufmerksamkeit erfährt.
Auch die Anzahl der aufgenommenen Wildunfälle erhöhte sich erneut von 864 auf 896 bei 5.751 aufgenommenen Verkehrsunfällen mit Sachschaden - davon 730 Rehe und Wildschweine. Derzeit erfolgt in der Direktion Verkehr eine intensive Auswertung und Betrachtung dieser Unfallursache mit dem Ziel, gemeinsam mit anderen Kooperationspartnern dieses spezifische Unfallrisiko zu senken.
Geschwindigkeit: Kontrollen werden weiter zielgerichtet intensiviert!
Unangepasste Geschwindigkeit ist der Killer Nummer 1 im Straßenverkehr. Durch Selbstüberschätzung kommt es im Straßenverkehr häufig zu schweren Verkehrsunfällen (68/2020, 54/2021, 43/2022 VU) mit Hauptunfallursache Geschwindigkeit festgestellt).
Um diesen positiven Trend auch weiter aufrecht zu erhalten, werden an den Unfallhäufungsstellen und bekannten „Gefahrenstellen“ mobile Messtechniken konsequent eingesetzt. Insgesamt mussten im vergangenen Jahr leider wieder über 30.000 Geschwindigkeitsverstöße geahndet werden.
Zur weiterhin erfolgreichen Unfallreduzierung Motorrad wurden 13 zielgerichtete Kontrollen von Kradfahrenden im Hinblick auf technische Veränderungen (19 Begutachtungen) und Geschwindigkeit (annähernd 1.300 Maßnahmen / Vorjahr 866) durchgeführt.
Mehr als 260 Meter Anhalteweg bei Gefahrenbremsungen werden in etwa benötigt, wenn der Rasende mit annähernd 200 km/h auf trockener Fahrbahn plötzlich eine Vollbremsung mit dem Motorrad hinlegen muss. Zwei Motorradfahrer wurden mit diesen erheblichen Geschwindigkeitsüberschreitungen geahndet.
Einzelauswertung aller Verkehrsunfälle (65) mit Beteiligung Motorrad. Nachhaltige Unfallopfernachsorge durch Kontaktaufnahme mit Unfallbeteiligten Krad.
Verbotswidrige Nutzung elektronischer Geräte: Im Grunde ist es jedem bekannt: Während der Fahrt hat das Handy nichts in den Händen des Fahrzeugführers zu suchen. Weder zum Telefonieren, zum Navigieren oder gar, um im Netz zu surfen und dabei Messages schreiben. Die meisten unterschätzen dabei die Gefahr, die hierdurch ausgeht. Denn, wer bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h nur zwei Sekunden lang unachtsam ist, legt fast 28 Meter im Blindflug zurück.
Es besteht weiterhin eine sehr hohe Dunkelziffer bei dieser Unfallursache. Während die Ursache in 2021 definitiv bei 10 Verkehrsunfällen festgestellt wurde, lag diese Zahl 2022 bei noch 3 Verkehrsunfällen. 2021 wurden in diesem wichtigen Überwachungsschwerpunkt mehr als 1.100 Maßnahmen gegenüber Fahrzeugführer getroffen. 2022 waren es trotz umfänglicher Aufklärungsmaßnahmen annähernd 1.600 Tätigkeiten.
Verkehrsunfallflucht
- Die Anzahl der Bagatellunfälle mit Flucht blieb mit 961 Vorgängen etwa auf Vorjahresniveau.
- Die Aufklärungsquote bei der Gesamtbetrachtung aller Verkehrsunfallfluchten liegt weiterhin bei ca. 45%.
- Bei Unfallfluchten mit „Personenschaden“ blieb die Aufklärungsquote mit fast 67% wie im Vorjahr. Die Fallzahlen reduzierten sich erfreulicherweise weiter von 43/2021 auf nun 41.
Leider erneut fast jeden Tag eine Blutprobe und somit auch eine konkrete Gefährdung des Straßenverkehrs. 332 Überprüfungsmaßnahmen im Hinblick auf das Fahren unter Alkoholeinwirkung (139) oder dem Betäubungsmitteleinfluss (193).
Regelmäßige Überprüfung der Fahrtüchtigkeit: 985 registrierte Verkehrskontrollen und 6351 aufgenommene Verkehrsunfälle dokumentieren in dieser Hauptunfallursache die Umfänglichkeit polizeilicher Verkehrssicherheitsarbeit.
Mitteilung Fahreignungsprüfung:
Mehr als 880 Mitteilungen - Zweifel an der Eignung von Fahrzeugführern geäußert und an das Straßenverkehrsamt mitgeteilt. Hiervon führt die Hälfte zu fahrerlaubnisrechtlichen Konsequenzen.